RSI - Repetitive Strain Injury
RSI - Symptome
sind noch heilbare Verletzungen. Es handelt sich um Gewebsänderungen und Vernarbungen nach häufigen kleinsten Verletzungen, die sich, wenn auch auf kompliziertem Wege, in wahrnehmbaren Symptomen ausdrücken.
RSI - Syndrom
entsteht langfristig durch repetitive, beschränkte Bewegungsbedingungen am Arbeitsplatz, durch allein auf die beruflich besonders beanspruchten Bewegungsorgane wirkende Bewegungsstörungen. Anerkannt wird jedoch nur, wenn keine belegbaren Alternativdiagnosen erstellbar sind. Die einzelnen Symptome können fast täglich Ort und Ausprägung wechseln. Sie verschlimmern sich in der Regel abrupt, schon wenige Minuten nach Wiederaufnahme der repetitiven Tätigkeit.
Verstärkende Begleitmechanismen
  • Körperhaltung
    Starre, ungünstige Sitzhaltungen und unergonomische Bewegungsmuster (Abknicken der Gelenke) führen zu verminderter Durchblutung der Muskulatur bzw. erhöhen die mechanische Reibung in Sehnenscheiden und Gelenken. Beides begünstigt kleinste Schäden an Muskeln und Sehnen.
  • Streß
    Stressige Bildschirmarbeit erfordert - häufig unbemerkt - eine hohe geistige Anspannung. Diese breitet sich auch auf Nacken-, Rücken- und Armmuskeln aus und hemmt zudem den Ablauf hochautomatisierter Bewegungsabläufe. Beides kann ein Gegeneinanderarbeiten (Ko-Kontraktionen) der Fingerbeuge- und Fingerstreckmuskeln im Unterarm bewirken. Vor allem die Fingerstrecker werden beim Tastenanschlag durch die Beugemuskulatur gegen Widerstand gedehnt (exzentrische Kontraktion), was zu kleinsten Verletzungen in einzelnen Muskelfasern führt.
  • Repetitive Bewegungen
    • können eine veränderte Empfindlichkeit der Großhirnrinde hervorrufen, die den koordinierten Bewegungsablauf bei der Tastaturarbeit stören und statt dessen unergonomische Bewegungsmuster und muskelschädigende Ko-Kontraktionen bewirken.
    • Ein wiederholtes zeitliches Zusammentreffen gleichförmiger Bewegungsabläufe mit spezifischen Schmerzempfindungen kann die Funktion bestimmter sensorischer Nervenzellen im oberen Rückenmark ändern. Sie erzeugen auch dann Bewegungsschmerzen, wenn die eigentlich verursachende Verletzung längst abgeheilt ist.
    • Repetitive Kopfbewegungen, z. B. beim Ablesen von Vorlagen und ungünstige Armhaltungen (Mausbedienung) können bei konstitutionell besonders veranlagten Menschen Nervenreizungen verursachen, die als Gesundheitstörungen im Arm/Hand-Bereich empfunden werden, ohne daß in diesem irgendwelche Schädigungen vorliegen müssen (projizierter Schmerz).
  • Psychophysisches Schmerzsyndrom
    Bei langdauernden Schmerzen (Chronifizierung) paßt sich das individuelle Bewegungs- und Erlebensmuster dem Schmerzzustand soweit an, daß es diesen eher unterstützt als bekämpft. Schon- und Schutzbewegungen, Mutlosigkeit bis hin zur Depressivität sowie Ängste vor Verschlimmerung und Berufsunfähigkeit formen ein chronisches psychophysisches Schmerzsyndrom, das körpereigene Gesundungsvorgänge hemmt.
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