Linkshändigkeit
Frau Dr. Johanna Barbara Sattler, Leiterin der Beratungsstelle für Linkshänder und umgeschulte Linkshänder in München, zur Problematik der Linkshändigkeit.
Zur Problematik der Linkshändigkeit allgemein
Auch heute noch kann Linkshändigkeit Fragen besonders in der Kinderbetreuung, der medizinischen Vorsorge, der allgemeinen Erziehung und der Berufsausbildung aufwerfen. Das beginnt oft bereits im Alter von 10 bis 15 Monaten mit der Diagnose der Händigkeit, in dem viele Kinder schon eindeutig die linke oder rechte Hand bevorzugen.

In diesem Zusammenhang ist dann die Auswahl der richtigen Gebrauchsgegenstände für Linkshänder wichtig, angefangen bei Scheren, Spitzern und Füllern bis zu Haushaltsartikeln.

In der Schule wird häufig zu wenig Beachtung auf die richtige Schreibhaltung gelegt und im Beruf oft nicht berücksichtigt, daß auch hier bestimmte Tätigkeitsabläufe vom Linkshänder „andersherum" gemacht werden und es wird versäumt, dem Linkshänder optimale Leistungsmöglichkeiten zu gewähren.

Und leider wird auch heute noch meist sehr früh, verbunden mit dem natürlichen Modell- und Nachahmungsverhalten der Kinder, versucht, Linkshänder auf den Gebrauch der rechten Hand umzuschulen.

Die Umstellung der angeborenen Händigkeit ist aber einer der massivsten unblutigen Eingriffe in das menschliche Gehirn: Durch den bevorzugten Gebrauch der nicht dominanten Hand, besonders zum Schreiben, kann es im Gehirn oft zu schwersten Störungen und Irritationen kommen, die den Menschen individuell meist sehr belasten und Auswirkungen für sein ganzes Leben haben können.

Dr. Johanna Barbara Sattler
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