Auch heute noch kann Linkshändigkeit Fragen besonders in der
Kinderbetreuung, der medizinischen Vorsorge, der allgemeinen Erziehung und der
Berufsausbildung aufwerfen. Das beginnt oft bereits im Alter von 10 bis 15
Monaten mit der Diagnose der Händigkeit, in dem viele Kinder schon
eindeutig die linke oder rechte Hand bevorzugen.
In diesem Zusammenhang ist dann die Auswahl der richtigen
Gebrauchsgegenstände für Linkshänder wichtig, angefangen bei
Scheren, Spitzern und Füllern bis zu Haushaltsartikeln.
In der Schule wird häufig zu wenig Beachtung auf die richtige
Schreibhaltung gelegt und im Beruf oft nicht berücksichtigt, daß auch
hier bestimmte Tätigkeitsabläufe vom Linkshänder
andersherum" gemacht werden und es wird versäumt, dem
Linkshänder optimale Leistungsmöglichkeiten zu gewähren.
Und leider wird auch heute noch meist sehr früh, verbunden mit dem
natürlichen Modell- und Nachahmungsverhalten der Kinder, versucht,
Linkshänder auf den Gebrauch der rechten Hand umzuschulen.
Die Umstellung der angeborenen Händigkeit ist aber einer der massivsten
unblutigen Eingriffe in das menschliche Gehirn: Durch den bevorzugten Gebrauch
der nicht dominanten Hand, besonders zum Schreiben, kann es im Gehirn oft zu
schwersten Störungen und Irritationen kommen, die den Menschen individuell
meist sehr belasten und Auswirkungen für sein ganzes Leben haben
können.
Dr. Johanna Barbara Sattler
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